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Versicherungen für Flüchtlinge: So sichern Sie sich richtig ab

Wichtige Infos

Für viele Situationen im Leben gibt es in Deutschland Versicherungen. Welche davon brauchen Geflüchtete?

Ein Mann und eine Frau befüllen gemeinsam Anträge.

Im Jahr 2016 wurden über 740.000 Asylanträge in Deutschland gestellt (Quelle: BAMF). Viele Flüchtlinge kommen aus den Krisengebieten in Syrien, Afghanistan und dem Irak. Die meisten fliehen vor Krieg und Zerstörung. In Deutschland stellt sich ihnen eine Flut an Bürokratie entgegen. Besonders bei dem komplizierten deutschen Gesundheits- und Versicherungssystem sind viele Geflüchtete hilflos. Sprachbarrieren erschweren die Situation zusätzlich.

Dieser Ratgeber soll Ihnen als Asylbewerber eine Hilfe zum Thema Versicherungen in Deutschland bieten. Hier erfahren Sie, welche Versicherungen Sie benötigen und wofür.

Die Krankenversicherung ist in Deutschland die Voraussetzung für medizinische Versorgung. Hier erfahren Sie alles zum Thema Krankenversicherung für Flüchtlinge.

Die Haftpflichtversicherung schützt Sie vor hohen Kosten, wenn Sie anderen versehentlich einen Schaden zufügen. Informieren Sie sich gleich über die Haftpflichtversicherung für Flüchtlinge, ein besonderes Angebot deutscher Kommunen.

Weitere wichtige Versicherungen für Flüchtlinge

Ob im Alltag, im Beruf, im Urlaub oder unterwegs: Für fast jede Situation gibt es in Deutschland eine Versicherung. Diese Versicherungen decken im Schadens- oder Krankheitsfall die Kosten ab. Doch das Versicherungssystem ist kompliziert. Vor allem für Neuankömmlinge ist es manchmal schwierig, die verschiedenen Versicherungen und deren Notwendigkeit zu verstehen. Doch neben der Krankenversicherung und der Haftpflichtversicherung sind noch andere Versicherungen für Flüchtlinge wichtig. Hier erfahren Sie, dass

  • eine Berufsunfähigkeitsversicherung im Gegensatz zur Unfallversicherung auch zahlt, wenn Sie arbeitsunfähig durch eine Krankheit werden.
  • die Zahnzusatzversicherung nützlich ist, wenn Sie genetisch bedingt schlechte Zähne haben.
  • die meisten Versicherungen erst ab einer Aufenthaltsdauer von über 15 Monaten sinnvoll sind, da Sie dann nicht mehr unter das Asylbewerberleistungsgesetz fallen.

Unfallversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung

Die private Unfallversicherung kommt für die Behandlungskosten einer dauerhaften körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung infolge eines Unfalls auf. Außerdem können Bergungskosten, kosmetische Operationen, Krankenhaustagegelder und Zahlungen im Todesfall übernommen werden. Die Unfallversicherung zahlt allerdings nur, wenn die Ursache für Ihren Schaden auch tatsächlich ein Unfall ist.

Ein anderer Fall ist die gesetzliche Unfallversicherung. Diese wird automatisch für Sie abgeschlossen, sobald Sie in Deutschland arbeiten. Dazu zählen beispielsweise auch Praktika und Minijobs. Die gesetzliche Unfallversicherung sichert Sie an Ihrem Arbeitsplatz und auf dem Weg dorthin ab.

Sehr wichtig ist außerdem die Berufsunfähigkeitsversicherung als Ergänzung für die Unfallversicherung. Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt, wenn Sie aufgrund einer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung in Ihrem Beruf nicht mehr arbeiten können. Auch, wenn die Ursache eine Krankheit ist – im Gegensatz zur Unfallversicherung. Allerdings ist ein festes Berufsbild Voraussetzung für die Berufsunfähigkeitsversicherung.

Sowohl bei der Unfall- als auch bei der Berufsunfähigkeitsversicherung können Sie die Versicherungssumme individuell festlegen. Danach richten sich die monatlichen Kosten. Unfallversicherungen gibt es bereits ab etwa 20 € monatlich. Berufsunfähigkeitsversicherungen dagegen sind relativ teuer. Dabei können Sie mit Kosten ab etwa 40 € rechnen. Für einen umfangreicheren Schutz zahlen Sie jedoch schnell über 70 €.

Versicherungen für Flüchtlinge

Zahnzusatzversicherung

Zahnzusatzkosten, z. B. für Zahnersatz, werden in Deutschland nicht oder nur teilweise von der Krankenversicherung bezahlt. Für viele Deutsche ist die Zahnzusatzversicherung daher sehr wichtig, um hohe Kosten zu vermeiden. Auch bei vielen Asylbewerbern steht es um die Zahngesundheit eher schlecht.
 

In den ersten 15 Monaten des Aufenthalts regelt das Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) alle medizinischen Behandlungen von Flüchtlingen. Kosten für unbedingt notwendige zahnmedizinische Eingriffe übernimmt das zuständige Sozialamt. Nach 15 Monaten sind Sie jedoch automatisch gesetzlich krankenversichert. Zusätzliche Zahnbehandlungskosten kann dann nur noch eine Zahnzusatzversicherung tragen. Diese übernimmt Kosten für Zahnersatz und -erhalt. So können Sie mehrere Tausend Euro sparen. Sind Sie besonders anfällig für Zahnprobleme, lohnt sich diese Versicherung besonders.

Die Kosten für eine Zahnzusatzversicherung hängen von den Leistungen ab. Sie können entscheiden, ob Sie 50 oder 100 Prozent der Kosten abdecken möchten. Einen geringeren Umfang bekommen Sie meist für unter 10 € monatlich.

Hausratversicherung

Mit einer Hausratversicherung können Sie Ihren Hausrat absichern, also Gegenstände, Möbel usw. Sie greift z. B. bei Schäden durch Einbrüche und Diebstahl. Auch Feuer- und Wasserschäden deckt die Hausratversicherung ab. Voraussetzung: Sie haben eine eigene Wohnung mit Mietvertrag. Wie hoch die Kosten für die Hausratversicherung sind, hängt ab von:

  • Der Größe der Wohnung
  • Dem Wohnort
  • Der gewünschten Versicherungssumme pro Quadratmeter

Zu empfehlen ist eine Versicherungssumme von etwa 650 € pro Quadratmeter. Eine Hausratversicherung für eine Wohnung von 60 qm bekommen Sie schon ab etwa 5 € monatlich.

Risikolebensversicherung

Die Risikolebensversicherung ist dazu da, Ihre Familie im Fall Ihres Todes abzusichern. Falls Sie sterben, kann diese mit der Versicherungssumme Rechnungen bezahlen. Die Risikolebensversicherung schützt also Ihre Hinterbliebenen vor finanziellen Engpässen.

Eine Risikolebensversicherung ist vergleichsweise günstig, je nach Versicherungssumme und -dauer. Schon etwa ab 2 € pro Monat können Sie eine abschließen. Die Versicherung ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie der Hauptverdiener der Familie sind. Und wenn Ihre Familie mit hohen Kosten belastet ist, die sie ohne Ihr Einkommen nicht bewältigen kann.

Fazit:

Welche Versicherungen Sie brauchen, entscheidet sich nach Ihrer individuellen Lebenssituation. Vor allem Ihre Aufenthaltsdauer ist entscheidend. Bleiben Sie länger als 15 Monate und haben Sie einen festen Job und eine feste Wohnung? Dann sollten Sie über einen umfangreichen Versicherungsschutz nachdenken.

Wichtig: Die meisten Versicherungen müssen Sie selbst bezahlen. Bei einigen Versicherungen trägt das Sozialamt oder die Kommune die Kosten. Fragen Sie dazu am besten bei den für Sie zuständigen Stellen nach. Bei Sprachproblemen sollten Sie auf jeden Fall jemanden dabeihaben, der für Sie übersetzen kann.

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